Physikalische Vorgänge kindgerecht zu erklären hat es in sich. Besonders, wenn ursprüngliche Bezeichnungen ebenfalls zu kompliziert sind. Es geht also darum, die Vorgänge in ihre Einzelteile – in ihre Basis – aufzubrechen und ganz elementar zu beginnen.
So bin ich vorgegangen:
Die Kinder kennen die Magnete bereits und haben sich im Freispiel des Öfteren alleine und in meiner Anwesenheit damit beschäftigt.
Im Sitzkreis thematisieren wir unsere Magnete noch einmal und erforschen unseren Gruppenraum. Was ist magnetisch, was nicht? Alles magnetische sammeln wir auf einem Tuch in der Kreismitte. Dieser Teil kann lange dauern, also genug Zeit einplanen! 🙂
Wir treffen uns wieder im Kreis und besprechen, was wir gefunden haben. Was haben alle diese Dinge gemeinsam und was macht sie magnetisch? Ziehen sie sich gegenseitig auch an oder werden sie nur vom Magneten angezogen?
Erklärung:
Alle Gegenstände sind entweder aus Eisen, Cobalt oder Nickel gefertig = Sie bestehen alle aus einem bestimmten Metall, deshalb werden sie vom Magneten angezogen. Diese verschiedenen Materialien bestehen wiederum alle – auch die Magnete – aus kleinen Teilchen. (Die positive oder negative Ladung der Teilchen habe ich noch weggelassen.) Das Besondere am Magnet ist, dass alle seine Teilchen in die gleiche Richtung „schauen“ bzw. ausgerichtet sind. Sobald einer dieser Gegenstände näher an einen Magneten gehalten wird, drehen sich alle Teilchen in diesem Gegenstand auch in die gleiche Richtung und sie können sich gegenseitig „festhalten“. Wenn sich der Magnet wieder entfernt, drehen sich die Teilchen wieder zurück und der Gegenstand ist nicht mehr magnetisch.
Umsetzung in der Praxis:
Auf einer Decke, in einem Reifen, innerhalb eines Seils – ihr könnt eurer Fantasie freien Lauf lassen – stellen sich die Kinder in unterscheidliche Richtungen auf. Es fällt oft leichter, wenn man ihnen einen Anhaltspunkt gibt. In unserem Fall waren diese Kinder die Teilchen in einem Löffel.
Ein weiteres Kind stellt sich in einer Entfernung auf und repräsentiert den Magneten. Sobald nun der „Magnet“ in die Nähe des „Löffels“ ist, müssen sich alle Kinder schnell in die Richtung des Magneten drehen und können einander sogar festhalten – das symbolisiert die Anzeihungskraft. Sobald der „Magnet“ sich wieder entfernt, drehen sich die „Teilchen im Löffel“ wieder in ihre ursprüngliche Position zurück.
Weiterführung Nr. 1:
Anschließend können die Pole thematisiert werden. Wie sie sich anziehen und abstoßen und dass es unmöglich ist, zwei große Magnete mit den Nordpolen aneinander zu drücken.
Weiterführung Nr. 2:
… und noch weiter gedacht, können die Kinder das Phänomen des „Aufladens“ erleben. Die Teilchen in den Metallgegenständen sind steuerbar und lassen sich für kurze Zeit magnetisieren.
Gebt uns Bescheid, ob ihr eine der zwei oder vielleicht sogar beide Weiterführungen genauer erklärt haben möchtet. 🙂
Wir wünschen euch viel Spaß beim Ausprobieren und freuen uns auf euer Feedback!